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Wer macht Ihr Medical UI/UX Design am besten? Medical UX Agentur vs. Freelancer vs. Inhouse vs. Entwicklungsanbieter

Autor: Benjamin Franz

Lesedauer:

Okt 2024

Die Welt der Medizintechnik ist komplex, innovativ – und entwickelt sich konstant weiter. In den letzten Jahren sind viele neue Anforderungen hinzugekommen. Zum Beispiel steht mittlerweile die Usability und damit das User Interface stark im Fokus. Zusätzlich wird auch die User Experience der Produkte immer wichtiger.

Mit den gestiegenen Anforderungen stellt sich oft auch die Frage, wer bei der Umsetzung helfen kann. Ist zur Gestaltung des User Interfaces am besten ein Freelancer geeignet? Oder sollte ich mich nach einer spezialisierten Medical UI/UX Agentur umsehen? Vielleicht ist es besser, wenn mein Entwicklungsanbieter das Thema mitmacht oder sollte ich lieber ein Inhouse-Team aufbauen?

Genau darum soll es in diesem Artikel gehen. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter, damit Sie eine passende Entscheidung treffen können. Hierbei versuchen wir so neutral wie möglich zu sein – auch wenn wir eine Medical UI/UX Agentur sind. 😉

Zwei Annahmen

Bevor wir starten, möchten wir kurz noch die zwei für den Artikel grundlegenden Annahmen beschreiben. Diese sind:

  • Auf Medizinprodukte spezialisierte Dienstleister: Egal ob wir von „Freelancer“ oder „Entwicklungsanbieter“ schreiben – wir meinen immer Experten für Medizintechnik. Alle kennen also die Welt der Medizinprodukte und ihre generellen Anforderungen.
  • Sehr gute Dienstleister: Wir gehen davon aus, dass die Qualität der Dienstleister prinzipiell hoch ist. Die Unterschiede der Dienstleister geht daher auf die Art der Dienstleistungserbringung zurück und nicht auf die individuelle Qualität.

Nachdem wir das geklärt haben, kann es nun losgehen. Auf in die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dienstleister.

Medical UI/UX Agentur

Hierunter verstehen wir ein Unternehmen, was sich auf die die Erbringung von Medical UI/UX Design Dienstleistungen spezialisiert hat. Typische Leistungen sind z.B. User Research (wie formative & summative Evaluationen) und User Interface Design. In einer Agentur gibt es für die einzelnen Leistungen typischerweise Spezialisten.

Eine Medical UI/UX Design Agentur beim User Testing eines Prototypen.

Vorteile:

  • UI/UX sind das Kerngeschäft Teil 1: Das Kerngeschäft entspricht genau der eingekauften Leistung. Am Ende der Zusammenarbeit steht also ziemlich sicher ein herausragendes User Interface.
  • UI/UX sind das Kerngeschäft Teil 2: Eine Agentur hat Spezialisten statt Generalisten. Durch die Vielzahl an Projekten mit dem Kerngeschäft UI/UX lohnt es sich für eine Agentur Designer anzustellen. Und User Researcher. Und Usability-Experten. Und…
  • Große Projekte und anspruchsvolle Zeitpläne sind möglich: Eine Agentur kann auf mehrere Mitarbeiter zurückgreifen. Dadurch ist sie in der Lage, auch große Projekte zügig zu bearbeiten.
  • Viel Erfahrung in unterschiedlichen Projekten: Mitarbeiter in Agenturen haben oft viel „gesehen“ und dadurch viel Erfahrung. Diese bringen sie in Ihr Projekt mit ein.

Nachteile:

  • Kostenintensiver: Agenturen können teurer sein als andere Optionen, da Experten entsprechend vergütet werden.
  • Liefert nur einen Teil: Usability, UI & UX sind nicht alles was Sie brauchen. Ggf. müssen Sie daher noch weitere Dienstleister koordinieren.

Freelancer für Medical UI/UX Design

Unter Freelancer verstehen wir eine einzelne Person, die sich Ihrem Projekt annimmt. Typischerweise ist die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen trotzdem breit.

Ein Medical UI/UX Design Freelancer beim designen.

Vorteile:

  • Einfache Kommunikation: da ein Freelancer eine einzelne Person ist, sprechen Sie automatisch immer mit allen Rollen gleichzeitig. So kommen alle Informationen sicher an.
  • Niedrigere Kosten: Freelancer arbeiten oft zu niedrigeren Tagessätzen als Unternehmen. Daher können Sie bei einem Freelancer die gewünschte Leistung vermutlich am günstigsten einkaufen.
  • Verfügbarkeit Teil 1: Oft sind Freelancer sehr schnell verfügbar. Sie können daher schnell mit Ihrem Projekt starten.
  • Generalist Teil 1: Ein Freelancer ist oft bewandert in unterschiedlichen Disziplinen. Das ermöglicht einen flexibleren Einsatz.

Nachteile:

  • Keine Skalierbarkeit: Ein Freelancer ist eine Person. Daher können Sie größere Projekte die mehrere Personen gleichzeitig erfordern nicht bei Freelancern platzieren, ohne viele Einzelkämpfer koordinieren zu müssen.
  • Verfügbarkeit Teil 2: Es gibt auch immer wieder Momente, in denen ein Freelancer plötzlich nicht mehr verfügbar ist. Beispielsweise wenn ein längeres Projekt angenommen wurde bevor Sie sich entschieden haben. Auch Krankheit oder Urlaube sind ein Problem, da es hier keine Vertretung gibt.
  • Generalist Teil 2: Generalisten sind keine Spezialisten. Die Qualität kann dadurch leiden, da ein Generalist in jedem Bereich nicht so gut ist wie ein Spezialist. Das gilt vor allem bei Design und User Research – zwei Disziplinen, die typischerweise einen anderen Typ Mensch benötigen.

How to Design Compliant Kick-Ass Medical/Health User Interfaces

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Kick-Ass Medical/Health User Interface Guide

Inhouse UX Design Team

Unter einem Inhouse Team verstehen wir Mitarbeiter bei Ihnen intern, die Medical UI/UX Leistungen erbringen. Das kann eine Art Inhouse Agentur sein. Alternativ können es auch direkt Mitglieder Ihres Projektteams sein.

Ein Medical UI/UX Design inhouse Team in der Diskussion.

Vorteile:

  • Maximale Kontrolle: Sie haben die volle Entscheidungsgewalt und können das Team oft direkt steuern. Das gilt nicht nur für die direkten Projektinhalte, sondern auch für Weiterbildungen etc.
  • Tiefe Produktkenntnisse: Ein Inhouse-Team kennt Ihre Produkte, Prozesse und Kunden oft besser als externe Partner.
  • Integration in das Entwicklungsteam: UI/UX Designer arbeiten direkt mit den Entwicklern und Produktmanagern zusammen.

Nachteile:

  • Hohe Fixkosten: Ein eigenes Team aufzubauen und zu unterhalten ist teuer. Neben den Gehältern sowie Technik und dem Arbeitsplatz müssen Sie auch für HR, Weiterbildungen und Co. aufkommen. Dabei werden einige Expertisen (z.B. User Research) oft nur punktuell gebraucht und inhouse nicht ausgelastet.
  • Langwieriger Aufbau: Es müssen erstmal die richtigen Personen gefunden und eingestellt werden. Schon dafür ist Expertise und Zeit notwendig. Für ein jetzt anstehendes Projekt ist das oft zu langsam.
  • Schwierige Passung: UXler sind eine eigene Art Mensch – wie alle anderen Disziplinen auch. Neue Disziplinen im Team / Unternehmen müssen gut in die Kultur eingefügt werden. Das funktioniert nicht immer auf Anhieb. Wechsel und Reibereien können das Ergebnis sein.
  • Begrenzte externe Expertise: Mitarbeiter, die nur für Ihr Unternehmen arbeiten, haben Ihre Unternehmensbrille auf. Auf frischen Wind „von außen“ müssen Sie verzichten.

Entwicklungsanbieter für Medical Hard-/Software

Hierunter verstehen wir einen Anbieter, der als Kernleistung die Entwicklung der Hard-/Software Ihres Produkts übernimmt. Zusätzlich übernimmt dieser Dienstleister aber auch das User Interface Design.

Ein Entwickler entwickelt eine Software.

Vorteile:

  • Alles aus einer Hand Teil 1: Sie schließen einen Vertrag und bekommen am Ende das fertige Produkt. Dadurch entfällt eine Kommunikation zwischen Ihnen und verschiedenen Dienstleistern.
  • Kostengünstigeres UI/UX durch Querfinanzierung: Oft ist der UI/UX Teil klein im Vergleich zum Entwicklungsteil. Für einen Entwicklungsanbieter besteht daher oft die Möglichkeit den UI/UX Teil kostengünstig anzubieten.

Nachteile:

  • Alles aus einer Hand Teil 2: Sie sind abhängig von einem Dienstleister. Nicht selten ist das in der Praxis herausfordernd, wenn sich mitten im Projekt Änderungen ergeben. Kommt es zu Vertragsstreitigkeiten steht das komplette Projekt.
  • Fokus auf Funktionalität: Soft-/Hardware Anbieter haben ihre Kernleistung oft in der Entwicklung. Daher wird oft sehr viel mehr Wert auf die technische Funktionalität gelegt. Eine herausragende UI/UX steht oft nicht im Fokus und wird am Ende „noch schnell mitgemacht“.
  • Weniger tiefgehendes UI/UX-Know-how: Es fehlen oft vor allem die User Research Spezialisten. Hierdurch besteht die Gefahr, dass ein Produkt oder zumindest das User Interface am Markt vorbei entwickelt wird.

Fazit: Welche Option ist die richtige für Sie?

Wir haben es bereits in der Einleitung angedeutet: es gibt nicht die eine beste Lösung für alle Situationen. Daher haben wir Ihnen Vor- und Nachteile an die Hand gegeben, um diese Entscheidung optimal zu treffen. Gerne helfen wir Ihnen dabei.

Wie geht es weiter?

Wenn Sie Agenturen in die nähere Auswahl nehmen, haben wir Ihnen 10 Kriterien zum Vergleich zusammengestellt. In einem anderen Artikel haben wir typische Abrechnungsmodelle von Agenturen (Festpreis vs. Stunden vs. Flatrate) verglichen, um Ihnen auch hier die beste Entscheidung zu ermöglichen.

Sollten Sie uns kennenlernen wollen, so freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. In jedem Fall wünschen wir Ihnen aber viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben!

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