Wenn Sie ein Medical UI/UX Design Projekt starten, dann stehen Sie häufig vor vielen Fragen. Eine davon ist die Frage nach dem Abrechnungsmodell:
- Möchte ich einen Festpreis?
- Ist eine Abrechnung nach Stunden für mich das Richtige?
- Was verbirgt sich hinter einem Flatrate-Modell?
In diesem Artikel wollen wir Licht ins Dunkel bringen. Dazu vergleichen wir alle 3 Modelle und arbeiten mögliche Vor- und Nachteile heraus. Nach dem Lesen können Sie dann individuell entscheiden, welches Modell für Sie das Richtige ist.
Um diese Entscheidung zu erleichtern, bieten wir zusätzlich einen Entscheidungsbaum an. Diesen finden Sie am Ende des Artikels.
1. Die Abrechnung nach Festpreis
Was ist das Festpreismodell?
Bei der Abrechnung nach Festpreis wird der Arbeitsumfang von Anfang an klar definiert. Hierbei wird jede Aufgabe und das gewünschte Ergebnis festgelegt. Für beide Seiten ist damit klar, wie das Projekt abläuft und was am Ende herauskommt.
Auf dieser Basis wird der Preis vereinbart. Er ändert sich nur dann, wenn sich die Arbeitsaufgaben ändern. Ansonsten ist ein Festpreis genau das, was der Name verspricht: fest.
Merke: Bei der Abrechnung nach Festpreis zahlt man als Kunde für das Ergebnis.
Was sind Vorteile bei der Abrechnung nach Festpreis?
- Budget-Sicherheit: Einer der größten Vorteile des Festpreismodells ist die Vorhersehbarkeit in Bezug auf die Kosten. Da der Preis zu Beginn des Projekts vereinbart wird, gibt es keine Überraschungen im weiteren Verlauf. Dies ist besonders vorteilhaft für Kunden mit einem strikten Budget.
- Klare Ergebnisse: Durch das vereinbarte Projektziel, haben Kunde und Agentur ein klares Verständnis davon, was geliefert werden soll. Dies hilft, Erwartungen zu setzen und verringert die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen oder Streitigkeiten.
- Effizientes Zeitmanagement: Da die Aufgaben im Voraus festgelegt sind, kann das Projekt genau geplant werden. Es ist daher für beide Seiten absprechbar, wann welches Ergebnis zur Verfügung steht.
Was sind die Nachteile bei der Abrechnung nach Festpreis?
- Eingeschränkte Flexibilität: Der größte Nachteil des Festpreismodells ist die eingeschränkte Flexibilität. Verändern sich die Projektziele während der Bearbeitung, dann muss erneut geplant und verhandelt werden. Dadurch ändern sich typischerweise Projektplan und -budget.
- Festpreise sind nur bei Erfahrung möglich: Bei der Abrechnung nach Festpreisen trägt die Agentur das Preisrisiko. Daher kann es sein, dass eine Agentur keinen Festpreis anbieten möchte. Das ist meist dann der Fall, wenn wenig Erfahrung im spezifischen Bereich besteht.
2. Die Abrechnung nach Stunden
Was ist die Abrechnung nach Stunden?
Bei diesem Modell werden meist Stunden- bzw. Tagessätze für die einzelnen Tätigkeiten vereinbart. Am Ende des Abrechnungszeitraums (typischerweise ein Monat) werden dann die angefallenen Stunden addiert und in Rechnung gestellt.
Die Stundensätze unterscheiden sich typischerweise nach der Seniorität. Beispielsweise kostet ein Senior UX Designer mehr als ein Junior UX Designer. Auch die Tätigkeit kann einen Unterschied machen. So könnte z.B. die Erstellung eines User Interface Konzepts einen anderen Stundensatz haben als Visual Design.
Merke: Bei der Abrechnung nach Stunden zahlt man als Kunde für die eingesetzte Zeit in einer bestimmten Tätigkeit.
Was sind die Vorteile bei der Abrechnung nach Stunden?
- Erhöhte Flexibilität: Im Gegensatz zu einem Fixpreisprojekt, sind bei einem Stundenprojekt die einzelnen Arbeitsinhalte nicht fest definiert. Daher können sich diese in gewissen Grenzen flexibel ändern – es werden ja die verbrauchten Stunden abgerechnet.
- Erhöhte Flexibilität Teil 2: Manchmal ergibt sich der perfekte Projektablauf im Detail erst während des Projekts. Beispielsweise, wenn ein UX Test neue Erkenntnisse bringt. Die dann benötigte Flexibilität ist in der Abrechnung nach Stunden gegeben.
Was sind mögliche Nachteile bei der Abrechnung nach Stunden?
- Unklare Kosten: Das größte Problem bei der Abrechnung nach Stunden sind unklare Kosten. Dem kann man ggf. entgegenwirken, indem innerhalb eines Stundenprojekts Stundenschätzungen für einzelne Tätigkeiten abgegeben werden. Genau kennt man die Kosten aber erst mit der Rechnung.
- Höhere Expertise auf Kundenseite nötig: Eine Abrechnung nach Seniorität und Tätigkeit kann schwer zu überblicken sein. Das Steuern eines Stundenprojekts erfordert daher typischerweise eine höhere fachliche Expertise.
- Die Flexibilität hat Grenzen: Änderungen im Projektablauf benötigen Absprachen. Nicht immer sind sie zeitlich genau so abbildbar, wie es sich Kunden wünschen. Projekte können dadurch länger dauern.
How to Design Compliant Kick-Ass Medical/Health User Interfaces
3. Die Abrechnung als Flatrate
Was ist die Abrechnung als Flatrate?
Bei der Abrechnung als Flatrate wird ein fester monatlicher Betrag vereinbart und in Rechnung gestellt. Innerhalb des Monats können anschließend so viele Designaufgaben übergeben werden wie gewünscht. Die Agentur arbeitet diese nach der Priorisierung durch den Kunden ab.
Der monatliche Betrag richtet sich dabei typischerweise nach den inkludierten Tätigkeiten sowie der Menge an eingesetzten Designern. Sollen beispielsweise gleichzeitig zwei Designer an den Aufgaben arbeiten ist der Betrag höher als bei einem Designer.
Merke: bei der Abrechnung als Flatrate zahlt man für die Anzahl der Designer sowie für die inkludierten Tätigkeiten. Sie ist am ehesten vergleichbar mit einem internen Design-Team (allerdings ohne die damit verbundenen Personalthemen).
Was sind die Vorteile bei der Abrechnung als Flatrate?
- Maximale Flexibilität: Die Agentur sagt zu, dass jede inkludierte Tätigkeit jederzeit bearbeitet werden kann. Dadurch können Aufgaben flexibel geändert und neu priorisiert werden.
- Budget-Sicherheit: Es können keine ungeplant hohen Rechnungen auftreten, da der monatliche Betrag fest vereinbart ist.
- Einfache Koordination: Die Agentur entscheidet, wer die beste Person für die Aufgabe ist. Das erfordert keine Design-Expertise auf Kundenseite und spart gemeinsame Absprachezeiten.
Was sind die Nachteile bei der Abrechnung als Flatrate?
- Zeit statt Ergebnis: Wie auch beim Stundenprojekt kauft man (indirekt) Zeit und nicht das Ergebnis. Hier helfen Flatrates mit dedizierten Kundenbetreuern, die als Projektmanager das gewünschte Kundenergebnis im Auge behalten können.
- Kosten auch ohne Aufgabe: Fallen eine Zeit lang keine Aufgaben an, läuft die Flatrate weiter. Hier können Pakete helfen, die eine Möglichkeit zum Pausieren vorsehen.
Fazit & Entscheidungsbaum
Die Wahl des richtigen Abrechnungsmodells für Ihr Medical UI/UX Design Projekt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese sollten Sie sorgfältig abwägen:
Das Festpreismodell bietet Budget-Sicherheit und einen definierten Zeitplan. Es erfordert allerdings auch genau diese detaillierte und frühzeitige Planung, die während des Projekts weniger Flexibilität erlaubt.
Die Abrechnung nach Stunden ermöglicht eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Projektverlauf. Sie bringt jedoch das Risiko unvorhergesehener Kosten mit sich und verlangt mehr Expertise auf Kundenseite.
Die Flatrate bietet eine Kombination aus Flexibilität und Budget-Sicherheit. Sie ist jedoch nur dann kosteneffektiv, wenn regelmäßig Aufgaben anfallen.
Letztlich hängt die Entscheidung davon ab, wie wichtig Ihnen Planbarkeit, Budgetkontrolle und Flexibilität im Projektverlauf sind. Hier finden Sie unseren Entscheidungsbaum zur ersten Einschätzung.
In unserer Medical UX Design-Agentur verstehen wir, dass jedes Projekt einzigartig ist. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um das Abrechnungsmodell zu wählen, das am besten passt. Bei uns kommen daher auch immer wieder Mischmodelle zum Einsatz.
Sie haben ein konkretes Projekt oder Fragen zu unseren Abrechnungsmodellen? Gerne können Sie hier Kontakt aufnehmen und Ihre Fragen klären.